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Magistersteg

Erste Begegnung

Die Gemeinde Lautertal beauftragte mich im Frühjahr 2012 mit der Ausführung diverser Kompensationsmaßnahmen. Es sollten unter Anderem auch 3 Biotope am Wannbach neu angelegt werden.

 

Bei einer Geländeerkundung im Mai 2012, stieß ich zum ersten mal auf den "Magistersteg" und die unmittelbar angrenzende Waldlichtung. Verzaubert von der Schönheit dieses Ortes reifte nach vielen weiteren Besuchen die Idee, hier ein weiteres Biotop zu realisieren.

50°37'47.3"N 9°17'18.5"E

50.629808, 9.288467

  • 1  Zur Geschichte

    Zunächst fragte ich mich aber, warum dieser schöne Basaltsteg über den Wannbach die Bezeichnung "Magistersteg" trägt. Keiner den ich fragte, wusste eine plausible Antwort auf diese Frage.

    Ein Dorf namens "Hetzelshausen" soll auch in diesem Bereich existiert haben.

     

    Hinweise auf das Dorf "Hetzelshausen" habe ich im Bereich meiner Aufgrabung für die Biotope, trotz größter Sorgfalt bei den Erdarbeiten nicht gefunden. Die "Dirlammer" Bezeichnen den Wannbach in diesem Bereich auch "Streitbach". Letzteres, so berichtete mir Bürgermeister Stock, ist wohl auf längst vergessene Grenzstreitigkeiten zwischen Dirlammen, das zum Gebiet der Riedesel gehörte, und den Herren von Storndorf zurückzuführen.

     

  • 2  Warum Magister?

    "Magister" aus dem Lateinischen "Lehrmeister/Lehrer", galt ursprünglich als höchster akademischer Grad aller Fakultäten. Im 17 Jahrhundert war Magister nur noch die Berufsbezeichnung des Lehrers und verschwand Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit 1959 ist der Magistergrad für geisteswissenschaftliche Fächer in der BRD wieder eingeführt.

     

    Man könnte also vermuten dass ein "Magister" früher diesen schönen Ort oft aufgesucht hat, um sich in Ruhe zu entspannen, oder auch ungestört seinen Forschungen über die Zusammenhänge der Natur nachzugehen.

     

    Oder er war auch für mehrere Siedlungen zuständig und nahm diesen Übergang über den wilden Streitbach, der in der Vergangenheit sicher "wildes Wasser" führte. Wie sollen sich sonst diese wunderschönen großen mit Moos bewachsenen Basaltsteine über das ganze Bachbett verteilt haben.

     

    Oder ein "Magister" hat sich nach vielen Enttäuschungen im Leben, aus Liebeskummer hierher in eine noch nicht verfallene Behausung des Ortes Hetzelshausen zurück gezogen. Die Bewohner der benachbarten Siedlung kamen über den Steg und suchten seinen Rat und seine Hilfe bei Krankheiten usw.   So hat eine arme Mutter aus Meiches sicher irgendwann eines ihrer vielen Kinder mit folgenden Worten losgeschickt: "Kind geh mal zum alten Magister nach Hetzelshausen und hole eine Unze von seinem heilenden Elixier. Ich weiß nicht wie es sonst weiter gehen soll mit unserem kranken Vater! Gehe aber über den Magistersteg und hüte dich vor dem wilden Wasser des Wannbaches!"

     

    Das Herz des Magisters wurde aber in seinem Schmerz zu Stein, und ich habe es erst jetzt wieder ausgegraben. Hier schlägt es weiter zum Wohle der Natur, am Magsitersteig!

     

     

  • 3  Die Planung

    Auf mich hat dieser Ort vom ersten Besuch an eine ganz besondere Magie ausgeübt. Ich hätte mir zu diesem Zeitpunkt aber nicht erträumt, hier ein weitere Biotop zu realisieren.

     

    Die geologischen Voraussetzungen waren jedoch so augenscheinlich, dass mich der Gedanke nicht mehr losgelassen hat. Eine natürliche Mulde parallel zum Verlauf des Wannbaches. Ideal um das neue Gewässersystem anzulegen!

     Die Planungen reiften im Kopf und wurden schließlich zu Papier gebracht.

     

    Herr Spissinger von der Waldgesellschaft, der diese Idee auch schon im Kopf hatte, freut sich mit mir, dass seine Dienstherren zustimmen. Leider waren die finanziellen Mittel auf 1.500,00 € begrenzt. So lag die Entscheidung bei mir, ob ich es mache, denn die Realisierung würde ca. 25.000,00 - 35.000,00 € kosten!

     

    Herr Klapp vom Planungsbüro BIOTOP kümmert sich um die formalen Dinge, wie Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer (Bruchtalsgemeinschaft der Riedesel), Anträge bei Behörden usw. usw...

     

     

  • 4  Die Umsetzung

    Und tatsächlich, was eigentlich kaum möglich erschien: Alle waren mit meiner Idee einverstanden und es konnte tatsächlich Mitte 2013 mit den Bauarbeiten begonnen werden!

    Wie sich im Verlaufe der Bauarbeiten zeigte, befand sich im Verlauf dieser Mulde ein altes zweites Bachbett. Es war eine Wasserführende Kiesschicht ca. 1,00 m unter GOK vorhanden.

     

    Die größte Herausforderung war es Daher, diese Kiesschicht im taleigenen Bereich der Gewässer zu unterbrechen und abzudichten.

     Nach Fertigstellen hat sich gezeigt, dass sich trotz trocken gefallenem Bettes des Wannbaches, die neu angelegten Gewässer mit Wasser füllten.

     

    Die Annahme bezüglich der Existenz eines zweiten Bachlaufes bestätigt sich auch durch gefundene Überreste eines zweiten Stegs.  Dieser Steg wurde im Zuge der Bauarbeiten mit Findlingen aus dem großen Herzteich ergänzt und neu angelegt.

    Es wurden ca. 2.500 m³ Boden bewegt und im Bereich der Dämme eingebaut und verdichtet. Die zur Sicherung und Gestaltung der Überläufe verwendeten Steinformationen wurden allesamt im Bereich der Erdbewegung gefunden.

     

    Meiner Arbeit muss unserem Schöpfer gefallen haben, denn irgendwie fügt sich alles auf sonderbare Weise.

     

    "Die Steine" die ich fand und zum Bauen des Steges, der Überläufe und sonstigen Formationen verwenden konnte...

     

    "Die Erde" die sich ohne Große Quer- und Abtransporte zu Dämmen formte...

     

    "Die Witterung" Die erst dann Regen brachte, als die Erdarbeiten fertig waren...

     

    "Der Wannbach" der genau zu diesem Zeitpunkt aus einem "Trockenschlaf" erwachte und so über Nacht die Gewässer füllte...

     

    "Der Wald" der mit seiner Farbenpracht herrliche Bilder Schenkte...

     

    "Der Herzstein der Magister" den ich am letzten Tag fand und an Gewässer 6 platziert habe...

     

    "Die Wächter" (besonders schöne Findlinge) die die Anlage und Überläufe bewachen...

     

    "Die kleine Eiche" die ich aus einer Übermacht von Erlen befreien konnte und zum Gedenken an meinen Vater umsetzen durfte...

     

    "Der neue/alte Steg" der sich wie von selbst zusammenfügen ließ...

     

    Freuen Sie sich nun mit mir über das gelungene Werk, erfreuen Sie sich an den schönen Bildern.

    Die Grundlagen sind geschaffen!

    Den Rest der Ausgestaltung wird die Natur übernehmen.Zum Wohle für Mensch, Tier und UmweltEin "Juwel" in unserer schönen Heimat, dem Vogelsberg.

     

    Der Wannbach hat in seinem Oberlauf ein neues Gesicht bekommen.

    Auch durch die Maßnahmen die ich für die Gemeinde Lautertal ausführen durfte.

    Mögen Schwarzstorch und Co. hier eine Lebensgrundlage finden und sich Wohl fühlen.

     

    Ich bedanke mich bei Allen die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben:

    Besonders:

    Den Grundstückseigentümern und deren Vertretern Herrn Karlheinz Spissinger von der Waldgesellschaft.

    Herrn Edwin Klapp vom Planungsbüro BIOTOP und den Herren Dahmer und Hacke von der UNB sowie allen weiteren Vertretern der genehmigenden Behörden.

     Ohne die Unterstützung dieser Begleiter und deren beherzte Vorgehensweise hätte dieses schöne Werk nicht zur Realität werden können.

     

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